Freitag, 26. Dezember 2008

3.9 Provinzialismus


Konzernschmied: Charles R. Flint (1925)

Nach diesem Coup, der eine große Breitenwirkung zur Folge hatte, gründete der Deutsch-Amerikaner 1896 die Tabulating Machine Company zur kommerziellen Ausschöpfung seiner Patente. Der Massenabsatz aber stockte. Hollerith fehlte dazu das Geld. Dies lag daran, dass er den Vertrieb amateurhaft organisiert hatte. Bis 1911 verfügte seine Firma über keinen einzigen Verkäufer. Hier zeigte sich erstmals der Mangel, unter dem noch heute viele Mitbewerber der IBM leiden: die Umsetzung von Investitionen in bare Münze. Hollerith, der keine Verkäufer hatte, verkaufte sich (und seine Idee) an C. Flint, eine der großen Unternehmerpersönlichkeiten dieser Zeit.
Flint kreierte Watson und damit IBM.
Watson führte das Unternehmen aus dem Provinzialismus Hollerithscher Prägung zum Zentrum der Datenverarbeitung. Allerdings benötigte er dafür fast zehn Jahre, die er in weitgehender Anonymität verbrachte. Erst mit der 1924 erfolgten Umbenennung der CTR in IBM leuchtete sein Name groß auf.

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