Dienstag, 23. Dezember 2008

3.8 Geschichtchen der DV

Bild: Herman Hollerith
Dieser Deutsche (Hollerith war deutschstämmig, d.Red.) stand in der Tradition von Denkern, die sich seit 2600 v. Chr. multinational mit der Entwicklung der Datenverarbeitung beschäftigten. Damals erfanden chinesische Rechenkünstler den Suan Pan. Der ägyptische Spross erfand 900 Jahre später die zweite prähistorische Generation auf den Weltmarkt, die weitere 1300 Jahre später als Abax in Griechenland auftauchte und die die Römer weitere 300 Jahre später zum Abakus perfektionierten. Danach: 1200 Jahre Denkpause. Erst der Spanier Lullus wagte sich 1275 wieder an den Entwurf einer Denkmaschine, die er für einen großangelegten Glaubensbeweis benötigte. Adam Riese (1520) und Wilhelm Schickard (1623) waren die ersten Deutschen, die in das Datenverarbeitungsgeschäft eingriffen. Schickard gilt als einer der Väter des Rechenmaschinenbaus, dessen sechsstellige Additions- und Subtraktionsmaschine der französische Philosoph Blaise Pascal um zwei Stellen erweiterte. Den technologischen Sprung auf ein System, das alle vier Grundrechenarten theoretisch beherrschte, schaffte Gottfried Wilhelm von Leibniz. Der Pfarrer Phillip M. Hahn, ein schwäbischer Tüftler, setzte Leibniz in die Praxis um und baute die erste funktionsfähige 4-Species-Rechenmaschine. So geschehen 1744.
Diese Maschine, die von Joseph-Marie Jacquard zum ersten "lochkartengesteuerten Prozessrechner" ausgefeilt wurde und deren Idee von Charles Babbage aufgegriffen wurde, war die Basis für den bis heute andauernden IBM-Erfolg, der von Herman Hollerith technologisch eingeleitet und von Thomas J. Watson kommerziell verwertet wurde.
Hollerith ist der Erfinder der Datenerfassung. Er setzte alles auf eine Karte, die eindeutig gezinkt war - durch das Loch. Damit hatte er die Neue Welt im Griff. Bei der amerikanischen Volkszählung in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts bewährte sich sein Lochkartenverfahren zum ersten Mal im Massentest.

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